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Waldrodung an der Grundschule

Im Bereich unserer Grundschule ist in den vergangenen Tagen in großem Umfang Wald gefällt worden, und es bietet sich ein katastrophaler Anblick: der Schulwald ist weg, das Areal am Eingang des Schwarzer Weg / Ecke Bürgerstraße ist komplett gerodet, und parallel zur Turnhalle ist eine fast 30 Meter breite Schneise geschlagen worden, in der kein Baum mehr steht.

Rodungen hinter der Sporthalle
©Alexander Bargon, Aumühle

Die Fällarbeiten erfolgten im Zuge der Umsetzung des neuen Bebauungsplans Nr. 11b, an dem die Gemeinde jahrelang akribisch gearbeitet hat. Umfang und Ausmaß dieser Fällungen stehen nun jedoch im krassen Widerspruch zum verabschiedeten B-Plan.

Ziel des rechtskräftigen Bebauungsplans ist es unter anderem, neue Parkplätze hinter der Schule zu schaffen um die Situation in der Ernst-Anton-Straße zu entlasten, den vorhandenen Spielplatz zu vergrößern und nicht zuletzt Platz für ein Gebäude der Pfadfinder am Sportplatz zu entwickeln.

Im Rahmen der umfangreichen und langwierigen Planungen wurde die Gemeinde darauf hingewiesen, dass der Schulwald zum Erhalt festgesetzt ist und dass zur Vermeidung von Gefahren (Sturmschäden und Waldbrand) ein lediglich 20 Meter breiter Schutzstreifen eingetragen werden muss, der aber nicht baumfrei, sondern mit einzelnen standstabilen Bäumen bewachsen sein darf. Auch innerhalb des Schutzstreifens parallel zur Turnhalle hätten hinreichend viele Solitäre stehen bleiben sollen, damit sie die Waldgrenze aufbauen und die Waldflanke schützen.

Nach einer jahrelangen Vorbereitungsphase ist der B-Plan im letzten Jahr in Kraft getreten, so dass nun in der vierten Kalenderwoche die Fällarbeiten begonnen wurden. Beherzte Versuche unserer Fraktion, in letzter Minute zumindest noch in dem Streifen parallel zur Turnhalle den einen oder anderen Solitär vor der Säge zu retten, hatten leider keinen Erfolg.

Auf der öffentlichen Gemeindevertreterversammlung am 28.01. zeigte sich – sogar trotz deutlich kritischer Bürgerfragen – eine überraschend uneinheitliche Reaktion der politischen Fraktionen. Im Ort schlägt das Thema weiter hohe Wellen, das Hamburger Abendblatt hat einen Presseartikel veröffentlicht, und aus der Einwohnerschaft erfolgte eine Anzeige des Vorgangs bei der Forstbehörde. Am 02.02. hat daraufhin ein Vor-Ort-Termin mit Vertretern des Amtes Hohe Elbgeest und der Forstbehörde stattgefunden, in dem unter anderem das geschlagene Holz des Schulwaldes wegen des Verdachts der illegalen Fällung beschlagnahmt wurde.

Die Aufarbeitung dieser Vorgänge wird die Gemeinde sicher noch einige Zeit beschäftigen. Als UWG-Fraktion werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass innerhalb des Schutzstreifens neue Solitäre gepflanzt werden damit diese offene Flanke wieder wie ein Waldrand aussieht. Am Wichtigsten und Drängendsten erscheint uns allerdings die Wiederaufforstung des Schulwaldes, damit vor allem die Kinder ihren Schrecken schnellstmöglich überwinden.

Hoffentlich gelingt es, den Kindern zu vermitteln, dass überall dort, wo Menschen arbeiten, auch Fehler – manchmal leider auch schlimme – passieren können. Im Kern geht es dann um die Frage, mit welcher Einstellung man diese betrachtet. Auch wenn es derzeit schwerfällt, die Dinge so zu sehen: Jedem Ende wohnt auch wieder ein Anfang inne.